Rückblick und Ausblick
Meine Geschichte spielt in der Blidselbucht und in der Dünenlandschaft auf beiden Seiten der Nordsee, zwischen Wattenmeer und Weststrand in List.
Ich bin in den 70er Jahren dort aufgewachsen, auch wenn wir außerhalb der Ferien in Hamburg gelebt haben, meiner Geburtsstadt und der Ort, wo ich auch jetzt lebe, natürlich in der Nähe der Elbe, denn ohne Wasser, ohne das Meer, das am Ende des Flusses wartet, kann ich mir das Leben nicht vorstellen.
Das Gefühl von Heimat empfinde ich auf Sylt mehr als in Hamburg oder an irgendeinem anderen Ort, Sylt hat mich geprägt, die Kindheit auf der Insel verbindet mich für immer mit ihr, die unzähligen Erinnerungen sind präsent bis heute, wogegen andere verblassen oder ganz verschwunden sind.
Natürlich habe ich auch später viel Zeit auf Sylt verbracht, bin ich zurück in Hamburg möchte ich sofort wieder umkehren, besonders an den Teil der Insel, den ich hier beschreiben möchte, denn dort ist der Blick von den Dünen noch immer der, den ich schon als Kind gesehen habe, was sehr schön und auch erstaunlich ist, denn viele Dinge haben sich verändert, nicht nur auf Sylt, sondern überall. Umso schöner ist es, daß man so einen Ankerplatz hat, wo die Zeit stehengeblieben scheint, wo sich Vergangenheit, das Jetzt und die Zukunft treffen.
Als Kind in dieser großartigen und unberührten Natur aufzuwachen war unbezahlbar, man konnte vom Haus aus einfach durch die Heidelandschaft und die Dünen zum Wattenmeer laufen, mitten hindurch, es war ein riesiger Spielplatz für uns, gekrönt mit einem Bad im Meer oder bei Ebbe im Watt auf der Suche nach Wattwürmern und Krabben.
Auf der anderen Seite der Straße, das einzige menschengemachte Zeichen, ging es zum Weststrand, genau wie heute, über Holzstege bergauf und bergab durch die Natur, selbst die Bank auf meinem Foto existierte damals schon und der Blick von dort ist wirklich atemberaubend. Man fühlt die Weite und kommt sich vor, als wäre man der einzige Mensch auf einem ganz besonderen Planeten.
War das Wetter mal nicht so gut haben wir uns Eimer geschnappt und und haben Beeren gesammelt, heute vermutlich verboten, aber damals ein leckerer Zeitvertreib.
Der Weststrand war so gut wie menschenleer und ein weiterer unbegrenzter Platz für Abenteuer, das größte war ein Sprung in die raue Nordsee, die mir früher viel wilder vorkam, die Brandung war gewaltig und nicht die einzige Gefahr, unzählige Bisse von Krebsen und Quallen gehören auch dazu. Hatten wir genug getobt ging es zurück in die Dünen, wo wir uns eine natürliche Sandburg gesucht haben, geschützt vor dem Wind, wo es dann Essen und Getränke aus der gut gefüllten Kühlbox gab.
Das sind die Erinnerungen, von denen man zehrt bis es wieder auf die geliebte Insel geht…..